"Stress ist die angeborene Fähigkeit, die uns erlaubt, Anforderungen aus Alltag und Beruf bewältigen zu können" (Definition nach E. Wühr).
Stress ist also wichtig für unser tägliches Leben. Dabei kommt es, wie oft im Leben, auf das richtige Maß an. Eine gesunde Stressbelastung kann zu einer erheblichen Leistungssteigerung führen, wohingegen zu viel Stress im körperlichen und psychischen Unwohlsein bzw. Krankheit endet. Auch zu wenig Stress kann letztendlich negative Auswirkungen auf Ihr Wohlbefinden haben und Niedergeschlagenheit oder depressive Grundstimmungen mit sich bringen.
Um Ihnen diese Wechselwirkungen zu verdeutlichen, stellen Sie sich folgendes Beispiel vor:
In einer Schulklasse gibt es verschiedene Typen von Schülern:
Typ1: sehr aktiv am Unterrichtsgeschehen, vorlaut, impulsiv
Typ 2: weniger aktiv am Unterrichtsgeschehen, ruhig, schläfrig
Schüler, die dem Typ 1 angehören, wollen wir Sympathicus nennen und die des Typ 2 Parasympathicus. Stellen Sie sich nun vor, die Klasse würde nur aus Schülern aus Typ 1 bestehen. Wie sähe der Unterricht dann aus?
Wahrscheinlich wäre kein Unterricht möglich, da eine eher aggressive Grundstimmung herrscht und der Lehrer alle Hände damit zu tun hätte, die vorlauten Schüler zu bändigen. Wie würde hingegen der Unterricht mit Schülern aus der Parasympathicus Gruppe (Typ2) aussehen? Die Lehrkraft hätte starke Probleme damit, Inhalte zu vermitteln, da die Klasse eher schläfrig und abwesend wirkt. Auch ein aktiver Unterricht, wie z.B. das Arbeiten in Lerngruppen, wäre nicht möglich, da die Schüler keine Energie haben und unmotiviert sind. Ein Mix zwischen den beiden Typen wäre wahrscheinlich die optimalste Zusammensetzung der Klasse.
Übertragen wir das Beispiel auf die Stressentstehung. Die beiden Gruppen (Sympathicus, Parasympathicus) bilden die beiden Grundpfeiler unseres vegetativen Nervensystems. Dieses Nervensystem können wir willentlich nicht beeinflussen. Der Sympathicus steht in unserem Körper für Leistung und Anspannung. Er sorgt dafür, dass wir wach, aktiv und leistungsfähig sind.
Unser Parasympathicus sorgt hingegen für Inaktivität und Apathie. Er ist der Gegenspieler des Sympathicus und versetzt unseren Körper in einen ruhigen, entspannten und erholsamen Zustand.
Zu viel Stress bzw. ein unangemessener Umgang mit Stress führt zu einer dauerhaften Aktivierung des Sympathicus. Dies spiegelt sich in unserem Körper in einer dauerhaften Anspannung z.B. in Muskelverspannungen oder Schmerzen wider. Zu wenig Stress führt zu einer Aktivierung des Parasympathicus und macht uns müde und schläfrig.
Fazit: