Haben Sie sich heute schon ausreichend bewegt? 

Vergleichen Sie doch Ihren Bewegungsumfang mit den Empfehlungen des Bundesgesundheitsministeriums:

  • Erwachsene sollten möglichst mindestens 150 Minuten/Woche ausdauerorientierte Bewegung mit moderater Intensität (Reden möglich, Singen nicht; z.B. schnelles Gehen o. langsames Laufen) durchführen
  • Erwachsene sollten zusätzlich muskelkräftigende körperliche Aktivitäten an mindestens zwei Tagen pro Woche durchführen
  • Erwachsene sollten lange, ununterbrochene Sitzphasen meiden und nach Möglichkeit das Sitzen regelmäßig mit körperlicher Aktivität unterbrechen


1. Bewegung lindert Schmerzen!

Stellen Sie sich vor, Sie brechen sich Ihren Arm. Im Krankenhaus angekommen, wird Ihnen Morphin zur Schmerzstillung verbreicht. Die übliche Dosis beträgt 2-5mg. Unser Körper ist auch in der Lage, Schmerzen durch körpereigene Mechanismen zu lindern, indem er beispielsweise Endorphine, auch bekannt als Glückshormone, ausschüttet. Diese Reaktion kann Schmerzen lindern. Während wir uns bewegen, schüttet unser Körper eine ganze Menge dieser Stoffe aus. Laufen wir 10km, so setzt unser Körper eine erhebliche Ration von Glückshormonen frei. Diese Menge entspricht einer Dosis von 10mg Morphin! Das kann also das 5-fache der Menge sein, die Ihnen bei einem Armbruch verabreicht wird! (1) Sie sehen also, dass Bewegung einen effektiven Beitrag zur Schmerzlinderung beitragen kann! (bald mehr dazu!)


2. Bewegung macht schlau!

Das Phänomen der Neuroplastizität beschreibt die Fähigkeit unseres Nervensystems sich an entsprechende Anforderungen der Umwelt anzupassen bzw. für ähnliche Situationen in der Zukunft vorbereitet zu sein. Dieser Vorgang beschreibt das Lernfähigkeit des Nervensystems eigentlich ganz gut. Es werden neue Nervenzellen gebildet und neue Verbindungen zwischen verschiedenen Nervenzellen entstehen. Bewegen wir uns, steigt der sogenannte BDNF – Spiegel an. Diese Proteine werden durch Bewegung in den Muskeln erzeugt und gelangen über das Blut ins Gehirn. BDNF startet so im Gehirn die Neubildung von Nervenzellen! (2,3)


3. Bewegung vermeidet Krankheiten! (4)

Bewegungsmangel ist ein Risikofaktor für die Entstehung vieler Krankheiten. Im folgendem sehen Sie einen Überblick über Krankheiten, die nachweislich durch Bewegung positiv beeinflusst werden können bzw. vermieden werden! Natürlich stellt hier der Bewegungsmangel auch nur eine von vielen möglichen Ursachen dar! 

  • Fettleibigkeit
    • Bewegung in Kombination mit einer Diät reduziert Übergewicht!
  • Arthrose und Erkrankungen des Bewegungsapparates
    • Bewegung kann Schmerzen lindern und einer Arthrose vorbeugen!
  • Asthma
    • Bewegung verbessert die Belastbarkeit und Sauerstoffaufnahme!
  • Krebs
    • Bewegung beugt Krebs vor (bei Brustkrebs 20-80%!) und reduziert Symptome wie Müdigkeit!
  • Herz- Kreislauf – System
    • Bewegung reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Herzkrankheit und verbessert Blutdruck- und Cholesterinwerte!
  • Demenz
    • Bewegung senkt das Risiko an Demenz zu erkranken!
  • Diabetes Mellitus
    • Bewegung wird zur Behandlung von Typ-2-Diabetes genutzt und um die „Zuckerkrankheit“ zu vermeiden!
  • Psychische Gesundheit
    • Bewegung kann Angstzustände und Depressionen effektiv behandeln!


4. Bewegung macht glücklich!

Sie wissen schon, dass bei der Bewegung Glückshormone freigesetzt werden. Bewegung kann Ihr Sozialverhalten positiv beeinflussen und Ihnen Kraft für Alltag und Beruf geben. Durch ausreichend Bewegung lernen Sie Aufgaben in Ihrem täglichen Leben motivierter und mit mehr Durchhaltevermögen anzugehen. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist, die Pflege von sozialen Kontakten beim Sport. Suchen Sie sich doch eine Begleitung für ihren nächsten Spaziergang, um Ihre Freude an der Bewegung mit jemand anderem zu teilen!


 Literaturverzeichnis: 

(1) Janal MN, Colt EW, Clark WC, Glusman M. Pain sensitivity, mood and plasma endocrine levels in man following long-distance running: effects of naloxone. Pain. 1984;19(1):13-25.

(2) Beck F. (2014). Sport macht schlau: mit Hirnforschung zu geistigen und sportlichen Höchstleistungen. Goldegg Verlag

(3) Ratey J. & Hagermann E. (2013). Superfaktor Bewegung- Das Beste für ihr Hirn!. VAK Verlag

(4) Castricum et al. (2018) Exercise as medicine – Evidence for prescribing exercise for Australia's nine national health priority areas. Journal of Science and Medicine in Sport

(5)https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Broschueren/Bewegungsempfehlungen_BZgA-Fachheft_3.pdf, zuletzt aufgerufen am 05.06.2020

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