Hinweis: Entsprechende Literaturhinweise finden Sie weiter unten!



Bei Arthose sollte man Gelenksbelastungen vermeiden! 

FALSCH

Bewegungstherapie gilt als eine der effektivsten Maßnahmen Arthrose zu bekämpfen. Körperliche Inaktivität und Bewegungsmangel schaden hingegen Ihrem Gelenkknorpel und Gesundheit. Eine Studie zeigt, dass starke körperliche Aktivitäten nicht schädlicher für die Knorpelgesundheit sind, als geringe körperliche Aktivität. Sicherlich können andauernde zu starke körperliche Belastungen sich negativ auf die Gelenkgesundheit auswirken (1). Lassen Sie sich von Ihrem Therapeuten hinsichtlich der Belastungsintensität beraten.


Medikamente sind zwingend notwendig für einen Behandlungserfolg! 

FALSCH 

Medikamente sind nachweislich weniger effektiv, als eine Bewegungs- bzw. Trainingstherapie (2). Des weiteren empfehlen internationale anerkannte Leitlinien die Aneignung von Wissen über Arthrose und dessen Schmerzentstehung sowie falls nötig eine Gewichtsreduktion (3). Schon 1kg weniger Körpergewicht führt dabei zu einer 4-fachen! Entlastung des Kniegelenks. Bei 1200 Schritten reduziert sich die Gelenkbelastung um unglaubliche 4800kg (4). Neben der eben erläuterten mechanischen Entlastung wird durch einen Gewichtsverlust das Risiko entzündlicher Prozesse und damit möglicher Gelenkbeschwerden reduziert. 


Ein Gelenkersatz in Form eines künstlichen Gelenks ist unumgänglich. Gegen Arthrose kann man eben nichts machen! 

FALSCH 

Die operative Behandlung in Form eines Gelenkersatzes ist die allerletzte Behandlungsoption. Bevor man sich für eine Operation entscheidet, sollte man empfohlene konservative Behandlungsansätze verfolgen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Aneignung von Wissen, Training und Gewichtskontrolle. Schmerzmedikamente, Hilfsmittel und passive Behandlungen durch den Therapeuten sollten aufgrund mangelndem wissenschaftlich nachgewiesen Nutzen vermieden werden. Schlagen all diese Interventionen fehl, ist eine Operation abzuwägen (5). 


Je fortgeschrittener die Gelenksverletzung durch die Arthrose ist, desto stärker die Schmerzen! 

FALSCH 

Der Zusammenhang von Gelenksverletzungen im Verlauf einer Artrose und Schmerzen ist schwach. Viele beschwerdefreie Menschen zeigen die gleichen strukturellen Veränderungen wie Arthrosepatienten. Beispielsweise zeigt fast jeder zweite über 40 jahre in einem bildgebendem Verfahren wie einem MRT arthrotische Veränderungen im Kniegelenk. In der unteren Abbildung sehen Sie diesen Zusammenhang an weiteren Gelenken.  Sie merken also, dass Schmerzen nicht nur auf strukturelle Beschädigungen zurückzuführen sind. Unser Körper kann auch noch im Alter schmerzhafte Gelenke kompensieren, wenn ihm ausreichend Ressourcen (z.B guter Schlaf, ausreichend Bewegung…) zur Verfügung stehen!

Klicken Sie hier um mehr über Arthrose zu erfahren! (Weiterleitung zum "Arthrose"- Artikel)


Quellen: 

  1. Bricca, Alessio; Wirth, Wolfgang; Juhl, Carsten B.; Kemnitz, Jana; Hunter, David J.; Kwoh, C. Kent et al. (2018): Moderate physical activity may prevent cartilage loss in women with knee osteoarthritis: data from the Osteoarthritis Initiative. In: Arthritis care & research. DOI: 10.1002/acr.23791
  2. Comparable effects of exercise and analgesics for pain secondary to knee osteoarthritis: a meta-analysis of trials included in Cochrane systematic reviews Marius Henriksen-Julie Hansen-Louise Klokker-Henning Bliddal-Robin Christensen - Journal of Comparative Effectiveness Research – 2016
  3. Hunter DJ, Bierma-Zeinstra S. Osteoarthritis. Lancet. 2019 Apr 27;393(10182):1745-1759. doi: 10.1016/S0140-6736(19)30417-9 Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen. PMID: 31034380
  4. Messier SP, Gutekunst DJ, Davis C, Devita P. Weight loss reduces knee-joint loads in overweight and obese older adults with knee osteoarthritis. Arthritis Rheum. 2005;52(7):2026-32.
  5. Osteoarthritis year in review 2017: rehabilitation and outcomes Schiphof, D. et al.Osteoarthritis and Cartilage, Volume 26, Issue 3, 326 - 340
Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.